Wie ich zu den Delfinen kam
Schon als Kind hatte ich den Traum, mit Delfinen zu schwimmen und diesen Traum habe ich mir bis ins Erwachsenenalter bewahrt. Dass ich wirklich jemals mit freilebenden Delfinen schwimmen würde, hatte für mich aber immer etwas Unerreichbares, es war einfach nur ein Traum. Die große Sehnsucht war zwar da, aber ich hatte nie die Möglichkeit gesehen, dies auf gute und finanzierbare Art und Weise wirklich zu tun. Mir war nicht bewusst, dass es überhaupt auf diese Weise möglich ist, wie wir es nun mehrmals im Jahr erleben.
Erst als mir während der Rückfahrt einer Yogareise, die ich geleitet hatte, ein Delfin begegnete, kam mir die Inspiration, alles miteinander zu verbinden und Yoga-Delfinreisen anzubieten. So machte ich mich auf die Suche nach Möglichkeiten – und fand zu einem der besten Orte der Welt, um mit freien, oft sehr zutraulichen Delfinen zu schwimmen.
Mit Ausdauer kreierte ich diesen perfekten Traumurlaub, den wir nun schon fünfmal geleitet haben. Damit habe ich nicht nur mir selbst meinen Traum verwirklicht, sondern helfe auch anderen Menschen, sich den Traum, mit Delfinen zu schwimmen, zu verwirklichen – auf eine möglichst achtsame Art und Weise im Einklang mit der Natur und den Delfinen. Auch wenn sich das viele Menschen auf die Fahne schreiben, lässt die Realität doch oft zu wünschen übrig.
Süchtig nach Delfinen
Rückblickend kann ich sagen, dass der Unterschied zwischen der Art, wie wir am Anfang und zuletzt mit den Delfinen geschwommen sind, enorm groß ist. Wir haben sehr viel gelernt – und auch die Delfine haben uns gelehrt.
Dabei war unser Anspruch, wirklich respektvoll und achtsam mit den Delfinen zu schwimmen, von Beginn an enorm hoch. Wir haben uns an die grundlegenden Regeln gehalten, und dennoch waren wir rückblickend nicht achtsam genug. Durch das schlechte Vorbild erfahrener "DelfinschwimmerInnen", waren wir mehr damit beschäftigt, den Delfinen hinterherzuschwimmen als völlig entspannt mit ihnen zu sein. Auch wenn ich durchaus -und vor allem bei meiner ersten Delfinbegegnung- einfach nur entspannt im Wasser lag und beobachtete, war immer der Wunsch nach „mehr“ da. Manchmal schwamm ich Delfinen hinterher, ohne sie je zu erreichen, manchmal schwamm ich stundenlang mit Delfinen und wollte doch immer mehr.
Bei den meisten Delfinreisen hatten wir so viele Delfinbegegnungen, dass wir sie gar nicht verarbeiten konnten. Es stellte sich geradezu ein „Sucht-Gefühl“ ein. Ich bekam einfach nicht genug von diesen wundervollen Wesen. Und natürlich hatte ich immer das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich jetzt nicht mitkommen würde. Die Delfine haben uns oft sehr reich beschenkt, und dennoch vermisste ich noch die „ultimative Delfinbegegnung“. So, wie ich es mir immer vorgestellt hatte, wie es aber nie wirklich eingetroffen war. Bis zu meiner letzten Reise.
Delfine als Heiler und Lehrer
Bevor ich Delfinen leibhaftig begegnete, fühlte ich mich schon innerlich verbunden und war davon ausgegangen, dass sie mich gleich als „Schwester“ erkennen, sobald ich bei ihnen bin. Tatsächlich kam eine kleine Gruppe von Delfinen am ersten Tag unserer ersten Delfinreise auch direkt zu mir geschwommen. Sie schwammen direkt unter mir durch und waren weg. Da wurde mir klar, dass sie mich keineswegs als Familienmitglied aufnehmen, wennauch sie sehr offen für mich waren. Auch für mich war es eine große Schwierigkeit, sie meditativ wahrzunehmen und nicht als von mir getrennte Tiere.
Die Delfine sind rückblickend tatsächlich meine größten Lehrer. Sie haben mich in viele Prozesse geschickt und mich gelehrt, weniger zu wollen und mehr zu sein. Und bei unserer letzten Delfinreise im November 2018 war es dann so weit. Ich war bereit, mit den Delfinen in eine tiefere Dimension einzutauchen.
Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn es darum geht, Delfine als Heiler zu sehen. Auch wenn manch einer unserer Reiseteilnehmer diese Erfahrung gemacht hat, ist es doch eher die Ausnahme als die Regel. Man kann nicht davon ausgehen, dass man von was auch immer geheilt von den Delfinen zurück kommt. Dennoch sind unsere Yoga-Delfinreisen für die meisten Menschen eine sehr transformierende Erfahrung. Nicht nur wegen der Delfine, auch wegen der Achtsamkeitspraxis und des Atem-Yogas. Unsere Yoga-Delfinreisen sind aber definitiv keine esoterischen Heilungsreisen. Vielmehr geht es darum, in die Schönheit und die Liebe des Lebens einzutauchen und mehr Weite und Raum im Herzen zu schaffen. Daraus kann dann natürlich auch ein erster Schritt in Richtung Heilung geschehen – sowie auch heilsame Delfinbegegnungen.
Entspannung
Bei unserer letzten Reise zu den Delfinen war alles ruhiger. Wir waren entspannter und auch die Gruppe war entspannter und nicht so sehr im „Delfin-Rausch“. Unser Vorab-Briefing war so gut, dass die Teilnehmer genau wussten, dass eine entspannte Art ihnen die wundervollsten Delfinbegegnungen ermöglicht. Wir sind viel weniger mit den Delfinen geschwommen als sonst, haben uns auch viel Zeit gelassen, bis wir bei ihnen waren. Manchmal waren die Delfine schon 1-2 Stunden in der Lagune, andere Menschen schwammen mit ihnen und wir frühstückten noch in Ruhe. Zu Beginn unserer Reisen waren wir im Wasser, sobald sich Delfine sehen lassen haben. Aber diesmal hatten alle Reiseteilnehmer viel Muße und das war auch richtig so. Die Delfine waren sehr spielfreudig und offen und sie schwammen auch mit uns noch 2 Stunden, als wir „Nachzügler“ ankamen. Bei dieser Reise war niemals Hektik zu spüren, wir hatten immer alle Zeit der Welt – und auch die Delfine schienen alle Zeit der Welt zu haben. Wir hatten zwar viel weniger Delfinbegegnungen als auf manch einer anderen Reise, aber dafür viel länger und intensiver.
An diesem Punkt möchte ich erwähnen, dass es nur so entspannt zugehen kann, wenn man wie wir die ganze Woche in der Lagune bleibt und insofern "alle Zeit der Welt" hat. Wenn man nur eine Overnight-Tour oder gar einen Tagesausflug zu den Delfinen macht, ist eine gewisse Art von Stress vorprogrammiert. Denn natürlich möchten sich alle Menschen ihren Traum vom Schwimmen mit Delfinen erfüllen - und sind nicht daran interessiert, mit Muße abzuwarten, wenn sie nur ein so begrentes Zeitfenster haben.
Mein entspanntester Delfin-Flow
Am letzten Tag unserer Reise hatte ich meinen persönlichen Höhepunkt, der in mein ganzes Leben hineinwirkt. Ich war total entspannt im Wasser und das spürten wohl auch die Delfine. Ganz in meinem langsamen Tempo luden sie mich ein, mit ihnen zu schwimmen, bis ich weit entfernt von jedem anderen Menschen war. Sie passten sich die ganze Zeit an mein Tempo an. Zwei Delfine wechselten sich ab, um lange mit mir Bauch an Bauch zu schwimmen – nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Es war eine wunderbare Herz-zu-Herz-Begegnung. Das Besondere war die Langsamkeit, denn meistens sind die Delfine etwas stürmisch-verspielter. Mir war das oft zu schnell und ich habe oft Wasser in meinen Schnorchel bekommen, bei dem Versuch, schnell mit ihnen zu kreisen (wozu die Delfine die Menschen öfter einladen - sie wollen halt gerne spielen). Aber diesmal passten sie sich 100% meinem Tempo an. Es war eine unbeschreibliche, nahe Erfahrung auf tieferer Ebene als sonst. Ich war so entspannt und offen, dass ich überhaupt erst empfänglich für diese Art der Delfinbegegnung wurde. Kurz danach kam noch ein besonders alt und weise wirkender Delfin zu mir und hat mich eine Weile mit seinem Sonar abgescannt. Es war sehr besonders und ich habe wirklich das Gefühl, dass in diesem Moment etwas sehr Heilsames in mir geschehen ist.

Ich bin gespannt auf die weiteren Erfahrungen, die wir mit den Delfinen machen werden . Sie sind immer sehr einzigartig und individuell. Wenn es dich auch zu den Delfinen zieht, melde dich für unseren Newsletter an!
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